Die Zukunft braucht unsere Hilfe!
Die Zukunft braucht unsere Hilfe!

Coronakrise und Klimakrise

Die Coronakrise ist seit der Weltfinanzkrise 2008 die erste globale Krise. Sie ist aber viel schwerer als die damalige Krise, weil sie „nicht nur“ eine

  • Wirtschaftskrise verursacht, sondern auch eine
  • Gesundheitskrise mit vielen Toten ist und die stärksten
  • Eingriffe in die Grundrechte (Ausgangsbeschränkungen) seit Kriegszeiten darstellt.

 

Es ist somit absolut verständlich, dass sich die meisten Menschen derzeit hauptsächlich mit der Coronakrise und den Auswirkungen auf ihr eigenes Leben beschäftigen und dass die Medien derzeit fast nur über die Coronakrise berichten.

 

So verständlich das auch ist, ändert es jedoch nichts an der Tatsache, dass die Klimakrise bereits heute in Österreich jedes Jahr mehr Tote (529) verursacht[1] als die Coronakrise bisher (368; Stand 13.4.2020; 15:00). Langfristig betrachtet ist die Klimakrise dramatisch schlimmer, als es die Coronakrise je sein kann, weil

  • die Coronakrise besiegt werden kann, wenn ein Impfstoff verfügbar ist. Man rechnet damit, dass dies in ca. 1 Jahr soweit sein sollte. Die Erderwärmung braucht jedoch – nachdem wir den Anstieg gestoppt haben - Jahrhunderte bis sie wieder zurückgeht.
  • die Klimakrise potenziell viel mehr Menschen bedroht als die Coronakrise. Hunderte Millionen Menschen müssten auswandern, weil der Meeresspiegelanstieg ihr Land unbewohnbar gemacht hat. Milliarden Menschen leben in Gebieten, in denen die Hitze unerträglich werden könnte. Mehr dazu finden Sie in den Future Aid Artikeln 29 und 31.

 

Auf den ersten Blick hat die Coronakrise Vorteile für die Treibhausgasemissionen. Man kann damit rechnen, dass 2020 die weltweiten Emissionen etwas zurückgehen.

 

Auf den zweiten Blick kann die Coronakrise aber ein Drama für den Klimaschutz werden:

  • Die jetzigen Treibhausgaseinsparungen kommen ja nicht zustande, weil wir guten Klimaschutz betrieben haben, sondern nur weil die Menschen derzeit kein Geld ausgeben können und Teile der Industrie nicht produzieren können. Wenn sich das ändert, ist zu erwarten, dass die Emissionen gleich wieder auf demselben Niveau sind wie vor der Coronakrise.
  • Insbesondere durch Fridays for Future wurde in 2019 ein weltweit einmaliges Bewusstsein für die Klimakrise geschaffen. Großdemonstrationen für mehr Klimaschutz sind derzeit nicht mehr möglich. Daher ist die Klimakrise auch aus den Medien weitgehend verschwunden. Es ist zu befürchten, dass sich die Menschen nicht mehr ausreichend für die Klimakrise interessieren.
  • Die größte Gefahr besteht aber in Folgendem: Für die Bekämpfung der Coronakrise werden enorme Summen aufgewendet. Die Staatsverschuldung steigt dadurch natürlich deutlich an. Es ist zu befürchten, dass danach einfach behauptet wird: „Für die Bekämpfung der Klimakrise ist jetzt leider nicht mehr genug Geld da!“. Das ist keine unbegründete Befürchtung, weil bereits einige Regierungen (Tschechien, Polen) offiziell fordern, den Europäischen Green Deal zu beenden, noch bevor er eigentlich gestartet wurde oder zumindest um etliche Jahre zu verschieben.

 

Damit all das nicht passiert, sollten alle Menschen, die für Klimaschutz eintreten, dies gerade jetzt deutlich zeigen!

Damit die Klimakrise - sobald als möglich - wieder den Stellenwert erhält, den sie verdient!

 

Future Aid wird Ihnen Hilfestellung geben wie Sie dazu beitragen können, dass Klimaschutz – auch in dieser schwierigen Zeit – wieder mehr Aufmerksamkeit erhält – von den BürgerInnen und von der Politik!

 

Am 24.4.2020 war wieder ein weltweiter Klimastreik geplant. Eine Demo ist jetzt natürlich nicht möglich – trotzdem sind öffentliche Aktionen geplant, bei denen Sie gefahrlos mitmachen können – Informationen hier auf der Startseite. Besuchen Sie die Webseite von Future Aid in den nächsten Tagen öfter – wir halten Sie auf dem Laufenden!

 

Ihr Future Aid Team

 

[1] AGES - Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit. Das ist nicht irgendeine Organisation sondern genau jene die auch bei der Sammlung und Auswertung der Corona-Daten unterstützt. Von 2013 bis 2019 gab es in Österreich 3.701 Hitzetote. Dies bedeutet im Durchschnitt 529 jedes Jahr. Hitze-Mortalitätsmonitoring