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Artikel 29 - Der Klimawandel - was er ist, wie er entsteht, was er bewirkt, woher wir das wissen! - Teil 1

29 - Der Klimawandel - Teil 1.pdf
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Herzlich willkommen! Wir freuen uns sehr, dass Sie da sind!

 

Einleitung

 

Dass Future Aid den Klimawandel als die größte derzeitige Bedrohung der Menschheit sieht, wissen Sie als Future Aid Leser/Leserin bereits. Über die Entstehung des Klimawandels haben wir Ihnen aber noch nichts berichtet – dies wollen wir jetzt nachholen.

 

Mit diesem und den nächsten Artikeln wollen wir Ihnen – unter anderem – folgende Fragen beantworten:

 

  • Wie war das Klima auf unserem Planeten, seit es ihn gibt? Wenn wir das wissen, können wir richtig einordnen, ob die heutige Entwicklung bedrohlich ist oder nicht!
  • Welche Erderwärmung ist zu erwarten? Wann und wie schnell wird es wieder besser? Wenn wir das wissen können wir die Gefahren realistisch einschätzen und wir wissen dann, wie lange wir mit dem Problem leben müssen!
  • Bei welchen Temperaturen ist unser heutiges Leben auf diesem Planeten möglich? Wenn Sie das wissen, werden Sie die Grenze von 2 Grad viel besser verstehen!
  • Welche Elemente bestimmen die Temperatur auf unserem Planeten? Wenn Sie das wissen, werden Sie die Grenzen, die wir nicht überschreiten dürfen, viel besser verstehen!
  • Wie sieht der natürliche Kohlenstoffkreislauf aus und wer ist daran beteiligt? Wenn Sie das wissen, werden Sie verstehen, wo wir ansetzen müssen, um unser Klima zu schützen!
  • Woher wissen wir eindeutig, dass die Menschheit an der derzeitigen Erwärmung schuld ist? Wenn Sie das wissen, können Sie Klimawandelleugnern/-skeptikern in Ihrem Bekanntenkreis viel besser entgegentreten!
  • Woher weiß man das eigentlich alles – woher weiß man wie das Klima vor Millionen von Jahren war? Wenn Sie das wissen, werden Sie Vertrauen in die Erkenntnisse der Wissenschaft haben und das miese Spiel der Klimawandelleugner besser durchschauen!

 

Über den Klimawandel gibt es Hunderte von Büchern und jede Menge Informationen im Internet.

 

Warum ist es notwendig, dass Future Aid das alles erklärt?

 

Wir von Future Aid haben viele dieser Bücher gelesen und Hunderte von Webseiten über den Klimawandel analysiert. Wirklich überzeugt hat uns aber nichts weil:

  • Entweder ist die Literatur sehr wissenschaftlich geschrieben und für den Normalbürger unverständlich.
  • Oder es wird nur eine der obigen Fragen behandelt und die großen Zusammenhänge werden dann nicht erkennbar.
  • Oder es werden Darstellungen gewählt, bei denen die Quellen nicht bekannt oder nicht zugänglich sind und Sie die Aussagen nicht überprüfen können.

 

Wir von Future Aid versuchen, die beste/verständlichste Erklärung des Klimawandels zu geben!

 

Überprüfen Sie uns – wenn Sie etwas Besseres finden sagen Sie es uns – wir veröffentlichen das dann gerne!

 

Verwendetes Material

 

Die Grundlage für diesen und den nächsten Artikel sind hauptsächlich zwei Bücher[1] von zwei Autoren. Nun kann bei Ihnen der Eindruck entstehen, dass dies doch eine ungenügende Quelle ist – was wenn diese beiden nicht Recht haben? Die zwei Autoren und die zwei Bücher sind aber nicht irgendwelche. Rahmstorf ist einer der weltweit rennomiertesten Ozeanografen und insbesondere Schellnhuber ist einer der weltweit rennomiertesten  Klimaexperten. In den Büchern schreiben sie auch nicht über ihre Forschung, sondern fassen den aktuellen Stand der internationalen Klimawandelforschung zusammen. Warum machen wir das so? Das weltweit beste und vollständigste Wissen über den Klimawandel ist in den Sachstandsberichten des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) verfügbar. Auf Deutsch ist diese Organisation besser als Weltklimarat bekannt. Diese Organisation wurde 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen und von der Weltorganisation für Meteorologie gegründet. Der Nachteil dieser Sachstandberichte besteht darin, dass sie in Englisch sind, teilweise über 1000 Seiten umfassen und für einen Normalbürger nur sehr schwer verständlich sind. In den zwei Büchern, die die Grundlage für diese Artikel sind, wird das gesamte Wissen des IPCC verständlich dargestellt - aber darüber hinaus noch eine Vielzahl weiterer Forschungsergebnisse.

 

Wir fangen ganz bewusst mit der Beantwortung der letzten Frage der Einleitung an:

 

Woher weiß man das eigentlich alles – woher weiß man wie das Klima vor Hunderttausenden von Jahren war?

 

Warum fangen wir mit dieser Frage an? Die Logik dahinter ist ganz einfach:

  • Der Klimawandel ist derzeit zwar schon deutlich spürbar aber noch erträglich d.h. noch nicht katastrophal!
  • Die Prognosen sagen voraus, dass es katastrophal wird – wenn wir nicht rechtzeitig etwas dagegen machen.
  • Jetzt könnten die Menschen misstrauisch gegenüber den Prognosen sein – vieles, was schon prognostiziert wurde, ist dann doch nicht eingetreten.
  • Wenn man aber wüsste, welche Temperatur es in früheren Jahrtausenden auf der Erde bei welcher CO2-Konzentration gegeben hat, dann wäre das ein untrüglicher Beweis für die Richtigkeit der Prognosen.

Woher weiß man, wie das Klima vor Hunderttausenden von Jahren war?

 

Auf der Erde gibt es eine Fülle von Quellen für Klimadaten: Ablagerungen[2] am Meeresgrund, Schneeschichten auf Gletschern, Tropfsteine[3], die in Höhlen von der Decke hängen, Jahresringe in Korallen und Bäumen. Die für das Klima wichtigsten Quellen sind jedoch Eisbohrkerne. In Grönland und der Antarktis haben sich gigantische Eispanzer mit mehreren Tausend Metern Dicke gebildet. Das Besondere ist, dass der Schnee dort nicht abtaut, weil es zu kalt ist. In der schneeärmeren Jahreszeit lagert sich Staub auf der Schneeschicht ab. Dadurch entsteht – wie bei Baumringen – eine dunklere Schicht. Diese wird von der Schneeschicht des nächsten Jahres überlagert und die neuen Schneeschichten pressen den alten Schnee zu diesen riesigen Eispanzern zusammen. Man kann nun – wie bei Baumringen – die Jahresringe einfach abzählen, um zu wissen, aus welchem Jahr sie stammen. Durch Eisbohrkerne von mehreren Tausend Metern kann man nun das Klima über 800.000 Jahre zurück analysieren. Welche Temperaturen damals geherrscht haben, kann man durch sogenannte Isotopenmessungen des Sauerstoffs feststellen. Da in den Eisbohrkernen auch winzigste Luftbläschen eingeschlossen sind, kennt man sogar die Zusammensetzung der damaligen Atmosphäre – wie viel Treibhausgase (Kohlendioxid, Methan, etc.) – sie enthalten hat.

 

Das Foto eines Bohrkerns – man sieht deutlich die Jahresringe:

Bild 29.1 - Der Bohrkern des Greenland Ice Sheet Projects [4]
Grafik 29.1 - CO2- und Temperaturentwicklung in den letzten 450.000 Jahren[5]

Was zeigt uns die Analyse der Eisbohrkerne?

 

  1. Immer wenn die CO2-Konzentration in der Luft hoch ist, ist auch die Temperatur auf der Erde hoch! Die orange Linie in obiger Grafik zeigt die CO2-Konzentration, die blaue Linie die Temperatur. Sie sehen, immer wenn die CO2-Konzentration hoch ist (orange obere Zacken der Linie), ist auch die Temperatur hoch (blaue obere Zacken der Linie) und umgekehrt.
  2. Die Temperatur auf der Erde ist am stärksten von der CO2-Konzentration abhängig! Das Klima – und somit auch die Temperatur - wird auch durch andere Effekte beeinflusst (z.B. Vulkanausbrüche, Meteoriteneinschläge, Entfernung der Erde von der Sonne, etc.). Der Einfluss von CO2 ist aber dominant. Das erkennt man daran, dass die beiden Linien extrem ähnlich verlaufen.
  3. In den letzten 450.000 Jahren war die CO2-Kozentration noch nie so hoch wie heute! Die 408 ppm (rote Linie steil nach oben) sind ein absoluter Höchstwert. Sie werden sich jetzt vielleicht fragen, ob es dann nicht schon viel heißer auf der Erde sein müsste? Bitte beachten Sie das in obiger Grafik zwischen zwei Teilstrichen auf der waagrechten Linie 50.000 Jahre liegen und die hohe CO2-Konzentration erst in den letzten 115 Jahren entstanden ist.[6] Einerseits hinkt die Temperaturentwicklung der CO2-Konzentration immer etwas hinterher. Andererseits haben wir jetzt ohnedies ein Hitze-Rekordjahr nach dem anderen, seit es Aufzeichnungen gibt. Alleine dieser rote Pfeil nach oben sollte uns Angst machen, weil er andeutet, was uns bevorsteht, wenn wir nicht rechtzeitig etwas gegen die Erderwärmung tun.
  4. Die derzeitige Erderwärmung ist eindeutig durch uns Menschen verursacht! Der Anstieg seit der industriellen Revolution mit massivem Verbrennen von Kohle und Öl von 296 ppm auf 408 ppm in nur 115 Jahren ist einzigartig schnell. In dieser Zeit – die wir ja sehr gut kennen – gab es keine anderen Gründe für die Erderwärmung (Vulkanausbrüche, etc.), die so stark waren, dass sie diesen Anstieg der CO2-Konzentration oder der Temperatur erklären könnten.

Zusammenfassung:

  • Es gibt eine Vielzahl von Quellen um zu wissen, wie das Klima auf der Erde war, bevor es uns Menschen gab.
  • Diese Quellen sind seit Jahrzehnten sehr gut erforscht und wir wissen sehr viel über den Zusammenhang von CO2 und Temperatur.
  • Weil wir sehr viel über diese Zusammenhänge wissen können wir auch ausreichend genau vorhersagen, welche Temperatur es bei welcher CO2-Konzentration in Zukunft geben wird.

 

Wie war das Klima auf unserem Planeten, seit es ihn gibt?

 

Sie könnten jetzt Folgendes fragen: „Wir haben oben gesehen, dass es in den letzten 450.000 Jahren noch keine so hohe CO2-Konzentration gegeben hat wie heute. Woher will man dann wissen, wie hoch die Temperatur bei so hohen CO2-Konzentrationen sein wird?“

 

Diese Frage ist berechtigt, kann aber beantwortet werden wenn wir uns nicht nur die letzten 450.000 Jahre ansehen, sondern größere Zeiträume:

Grafik 29.2 - Die Temperatur des Planeten Erde[7]
  • Die Grafik ist auf den ersten Blick vielleicht verwirrend, aber wir erklären die wichtigsten Elemente. Auf der waagrechten Linie unten sehen wir die Zeitachse in Millionen bzw. Tausenden Jahren vor Heute (rechts außen). Auf der senkrechten Linie links außen sehen wir die Abweichung der Temperatur. Dabei ist die Nulllinie die Durchschnittstemperatur zwischen 1960 und 1990 – also einer Zeit, die die ältere Bevölkerung gut kennt.
  • Zunächst ist wichtig zu wissen, dass es uns als heutige Menschen erst seit ca. 315.000 Jahren[8] gibt (rote Klammer rechts unten).
  • Das Pariser Klimaschutzziel ist die Erderwärmung bei 2 Grad zu beschränken (gestrichelte rote Linie). Dass dies nicht wenig, sondern viel ist, erkennen wir daran, dass die Menschheit erst einmal seit sie existiert solchen Temperaturen ausgesetzt war, und zwar in der Eem-Warmzeit[9] vor ca. 120.000 Jahren die etwa 11.000 Jahre dauerte (roter Kreis 1). Diese Zeit ist besonders interessant, weil es damals um ca. 2 Grad wärmer war als heute. Wir können daher mithilfe dieser Zeit abschätzen, was 2 Grad mehr bedeuten könnten:
    • Die Vegetation war ähnlich wie heute[10] – große Waldgebiete. Durch die Erwärmung haben sich aber die Vegetationszonen verschoben. In Südgrönland gab es Wälder wie heute in Skandinavien.
    • Europa war durch die Neandertaler besiedelt.[11]
    • Das Grönlandeis verschwand nicht vollständig und das Schmelzwasser des abschmelzenden Grönlandeises lies den Meeresspiegel um „nur“ 2-3 Meter ansteigen[12].
    • Tatsächlich stieg der Meeresspiegel im Eem aber um 4-6 Meter[13]. Der Grund war ein starkes Abschmelzen der Antarktis.​
  • Wenn sich die Erde „nur“ um 2 Grad erwärmt, müssen wir – außer der kurzen Eem-Warmzeit – schon 3 Millionen Jahr zurückgehen, um eine ähnlich warme Zeit zu finden.
  • Von besonderer Bedeutung für unsere derzeitige Entwicklung ist das PETM[14] (Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum) – roter Kreis 2. Das PETM war vor ca. 55 Millionen Jahren und dauerte ca. 180.000 Jahre. Ausgelöst durch einen starken Anstieg der Treibhausgase stieg die Temperatur binnen ca. 4.000 Jahren um ca. 6 Grad. Bemerkenswert ist, dass der Anstieg der Treibhausgase im 21. Jahrhundert im Jahresdurchschnitt jenen des PETM um etwa das Zehnfache übertrifft. Eine weitere Erkenntnis besteht darin dass es – nachdem der Anstieg der Treibhausgase beendet ist - Tausende Jahre dauert, bis diese wieder abgebaut werden.
  • Wenn wir so weitermachen wie bisher rechnet man bis Ende des Jahrhunderts mit einer Erwärmung um ca. 4,5 Grad - rote Linie. Das letzte Mal war es auf der Erde vor 5 Millionen Jahren so warm.
  • Eine weitere wichtige Vergleichszeit ist die Kreidezeit[15], die vor ca. 145 Millionen Jahren begann und vor ca. 66 Millionen Jahren endete (roter Kreis 3). Die Erde glich damals einem Dampfbad, weite Teile der Meere waren stinkende Kloaken. Der Meeresspiegel war um ca. 250 Meter höher als heute, es gab kaum Eis und durch die Überflutungen war die Landfläche ca. 20% geringer als heute. Der größte Teil des Ozeans war biologisch so gut wie tot, weil es zu wenig Sauerstoff gab. Im Maximum war die Temperatur 7,5-8,5 Grad höher als heute. Wenn wir das Verbrennen fossiler Energieträger (Kohle, Öl, Gas) nicht einstellen, sondern alle Vorräte aufbrauchen dann steigt die Temperatur um 6,4 bis 9,5 Grad. Die Kreidezeit zeigt uns somit, dass wir nicht einfach warten können bis die Vorräte verbraucht sind, sondern mit dem Verbrennen viel früher aufhören müssen.

Zusammenfassung:

  • Auf der Erde war es in den letzten Hunderten von Millionen Jahren schon viel wärmer und viel kälter als heute!
  • Mitte dieses Jahrhunderts wird es aber so warm werden wie erst einmal seit es den heutigen Menschen gibt!
  • Ende des Jahrhunderts wird es wärmer sein als jemals in der 300.000 jährigen Geschichte der Menschheit.
  • Alle Temperaturänderungen hängen eng mit der CO2-Konzentration zusammen – unabhängig, welche Ursachen sie hat (Vulkan, Verbrennen von Biomasse)!
  • Der Geschwindigkeit des CO2-Anstiegs heute ist einzigartig in der Erdgeschichte – d.h. ohne Beispiel!

 

Der größte Fehler der Klimawandel-Berichterstattung

 

Bevor wir uns der Frage zuwenden, bei welcher Temperatur heutiges Leben auf dem Planeten möglich ist, müssen wir den – unserer Ansicht nach – größten Fehler der Klimawandel-Berichterstattung erklären!

Grafik 29.3 - Typische Darstellung der Temperaturentwicklung[16]

Sie haben vermutlich schon öfter solche Grafiken gesehen, wenn Sie über den Klimawandel gelesen haben. Solche Grafiken zeigen, wie stark die Erderwärmung bis zum Ende des Jahrhunderts steigen wird, wenn wir A) so weiter machen wie bisher oder B) massiven Klimaschutz betreiben. Im ersten Fall A) steigt die Temperatur bis Ende des Jahrhunderts um ca. 4,5 Grad und im zweiten Fall B) steigt die Temperatur um ca. 1,5 Grad an (Pariser Klimaziel).

Wir bewegen uns derzeit aber auf der roten Linie - die CO2-Konzentrationen steigen weiter stark an. Das 1,5-Grad-Ziel ist bereits unrealistisch geworden.

 

Das wahre Problem solcher Darstellungen besteht aber darin, dass sie so tun, wie wenn die Erde im Jahr 2100 zu existieren aufhören würde!

 

Die blaue Kurve ist unproblematisch, weil man erwarten kann, dass der Klimawandel bei 1,5 Grad gestoppt würde. Was passiert aber mit der roten Kurve nach dem Jahr 2100? Folgende Möglichkeiten gibt es:

Grafik 29.4 - Wie geht es nach 2100 weiter?
  • Wenn wir uns auf der roten Linie dem Jahr 2100 nähern, können wir doch nicht ernsthaft erwarten, dass die Erwärmung bei 4,5 Grad begrenzt wird!
  • Es ist doch viel wahrscheinlicher, dass die Erwär-mung wesentlich höher sein wird!
  • Genau so ist es und wir wissen – ausreichend genau – welche Temperaturen wir erwarten müssen!

Solche Kurven machen nur Sinn, wenn sie uns zeigen, wo das Problem seinen Höhepunkt hat!

  • Nur dann können wir abschätzen, welche Gefahren zu erwarten sind!
  • Nur dann wissen wir, ab wann es wieder besser wird!
Grafik 29.5 - Temperaturprognose bis 2300 (Höhepunkt)[17]

Wenn wir die Entwicklung über 2100 hinaus betrachten, sehen wir Folgendes:[18]

  • Wenn wir so weitermachen wie bisher wird die Erderwärmung auch nach 2100 weiter massiv ansteigen.
  • Der Höhepunkt der Erderwärmung wird um ca. 2300 mit ca. 8 Grad erreicht.[19]
  • Wir wissen, dass wir die Erderwärmung bei max. 2 Grad begrenzen sollten. 8 Grad mehr ist ein echtes Katastrophenszenario (siehe nächster Abschnitt).

 

Wie schnell wird es wieder besser?

 

Diese Frage ist deshalb so wichtig, weil es viele Menschen gibt, die sich denken: „Wir brauchen jetzt noch nichts tun, weil vielleicht wird es ohnedies nicht so schlimm. Und wenn es dann doch schlimm wird, dann machen wir halt erst dann wirklich etwas gegen den Klimawandel. Wenn wir dann entschlossen handeln, wird es nach ein paar heißen Jahren bald wider besser!“ Das ist leider falsch!

 

Selbst wenn wir überhaupt keine Treibhausgase mehr ausstoßen, wird es sehr, sehr lange nicht besser – mehrere hundert oder tausend Jahre!

 

Eine große Forschergruppe von 19 Universitäten und Forschungseinrichtungen aus der ganzen Welt hat sich mit der Frage beschäftigt ob und wie lange der Klima-wandel unumkehrbar ist.[20]

Grafik 29.6 - Die Temperaturentwicklung für verschiedene Szenarien bis 3000[21]. Die blaue senkrechte Linie zeigt das Jahr 2100.

Die vier langen Linien zeigen die Temperatur-entwicklung, wenn wir massiven Klimaschutz betreiben (die unterste Linie) bis zu einem „weiter wie bisher“ (die oberste Linie). Bei der Entwicklung „weiter wie bisher“ hat man aber unterstellt, dass ab 2300 überhaupt kein zusätzliches CO2 mehr vom Menschen ausgestoßen wird.[22]

 

Das ist das typische Szenario, wenn wir bis 2100 so weitermachen wie bisher, dann aber erkennen, dass es doch so schlimm wird wie vorhergesagt. Wenn wir erst dann massiven Klimaschutz betreiben, dauert es natürlich lange, bis das wirksam wird.

 

Was zeigt uns diese Grafik?

  • Nur wenn wir massiven Klimaschutz betreiben (unterste Linie) gehen die Temperaturen kurz nach dem Höchstwert (< 1,5 Grad Erwärmung) bald wieder zurück!
  • Bei allen anderen Szenarien (weniger Klimaschutz – Linien darüber) steigen die Temperaturen noch bis 2300 weiter an und sind daher zum Teil erheblich höher, als wenn wir nur bis 2100 blicken!
  • Nur wenn wir massiven Klimaschutz betreiben (unterste Linie), gibt es nach dem Höhepunkt vergleichsweise schnell einen Rückgang.
  • Bei allen anderen Szenarien müssen wir mit den hohen Temperaturen mehrere Hundert Jahre leben, ohne dass diese merklich zurückgehen!

Die Temperaturerhöhung ist für Jahrhunderte unumkehrbar! Damit ist auch das Leid - dass die Erderwärmung bringen wird - für Jahrhunderte unumkehrbar!

 

Warum ist das so?

  • Temperaturerhöhungen gehen vergleichsweise schnell, wenn Treibhausgase in die hohen Schichten der Atmosphäre gelangen.
  • Dort holt aber niemand die Treibhausgase wieder heraus!
  • Es dauert Hunderte bis Tausende Jahre, bis diese Treibhausgase in hohen Schichten der Atmosphäre abgebaut werden.
  • Das ist seit vielen Jahren bekannt, wird den Menschen aber viel zu selten erklärt![23]

 

Dieser letzte Abschnitt führt direkt zu folgender Frage:

 

Bei welchen Temperaturen ist unser heutiges Leben auf diesem Planeten möglich?

 

Die Frage ist deshalb wichtig, weil wir in der Geschichte des heutigen Menschen keinen Vergleich haben! Die Grafik 29.2 hat gezeigt, dass wir am Ende dieses Jahrhunderts Temperaturen erwarten müssen, die der Mensch in seiner 315.000-jährigen Geschichte noch nie erlebt hat.

 

Man könnte viel zu diesem Thema schreiben, weil der Klimawandel auf nahezu alle Bereiche Auswirkungen hat (Landwirtschaft, Artenvielfalt, Wasserversorgung, Krankheitserreger, Arbeitsbedingungen, etc.).

 

Wir beschränken uns hier jedoch auf zwei elementare Auswirkungen, die bestimmen, wie viel Platz wir überhaupt noch zum Leben haben werden:

  • Wie viele Menschen leben in Gebieten, die aufgrund der Hitze unbewohnbar werden?
  • Wie viele Menschen leben in Gebieten, die aufgrund des Anstiegs des Meeresspiegels unbewohnbar werden?

 

Hitze

 

Über das Problem des steigenden Meeresspiegels wird recht häufig geschrieben. Über die Frage, welche Teile der Erde durch Hitze unbewohnbar werden und welche Hitze der Mensch eigentlich aushält, wurde vergleichsweise wenig geforscht und geschrieben. Das hat sich spätestens seit 2010 geändert.[24]

 

Die erste Frage ist – welche Temperatur hält der Mensch überhaupt aus?

 

  • Wir wissen, dass die normale Körpertemperatur des Menschen zwischen 36,3 und 37,4 Grad C beträgt. Eine Körpertemperatur von mehr als 40 Grad kann zum Tod führen.[25]
  • Wir wissen ebenfalls, dass der Körper ständig selbst seine Temperatur regelt und insbesondere bei Hitze durch Schwitzen seine Temperatur senkt.
  • Ob der Körper seine Temperatur regeln kann, hängt aber auch von anderen Faktoren ab:
    • Bei geringer Luftfeuchtigkeit kann durch Schwitzen mehr Wärme abgeführt werden. Bei hoher Luftfeuchtigkeit nutzt Schwitzen kaum – wer schon bei großer Hitze in den Tropen war, kennt das genau.
    • Wenn Wind weht, kann wesentlich mehr Verdunstungswärme abgeführt werden als bei Windstille.

 

Alle diese Aspekte können mit der Methode der „Feuchtkugel“ gemessen werden.[26] Das ist eine Glaskugel, in der ein Thermometer steckt, die mit einem nassen Tuch umwickelt wird und die starkem Wind ausgesetzt wird (z.B. durch ein Gebläse). Dann ist im Inneren der Kugel durch die starke Verdunstungswärme eine geringere Temperatur als in der Umgebung, weil die Verdunstung der Kugel Wärme entzieht. In der Physik nennt man diese Temperatur daher Feuchtkugel-Temperatur. Mit dieser Feuchtkugel-Methode kann man sehr unterschiedliche Klimaregionen vergleichbar machen (heiß-trocken, heiß-feucht, etc.).

 

Der menschliche Körper ist einer Feuchtkugel sehr ähnlich![27]

 

Die maximale Feuchtkugel-Temperatur, die der Mensch aushält, ist – unter optimalen Bedingungen (nackt, keine Aktivität, mit Wasser übergießen, starker Wind) – 35 Grad C![28] Ab 35 Grad Feuchtkugel-Temperatur erleidet der Mensch „Hyperthermie“ (Überhitzung) mit schweren gesundheitlichen Schäden bzw. Tod.

 

Die zweite Frage ist – wie viel Menschen werden ab wann betroffen sein?

 

Die maximalen Feuchtkugel-Temperaturen liegen heute auf der Erde bei 26-27 Grad C (glutheiße Wüsten aber trocken, schwülwarme Tropen). Heute leben 58% der Menschheit[29] in einem Gebiet mit dieser Feuchtkugel-Temperatur (in feuchten warmen Küstenregionen – Asien, Afrika, Lateinamerika).

 

Das bedeutet, in diesen Weltregionen gibt es eine „Temperaturreserve“ von 8 bis 9 Grad (35 – 27 = 8)!

 

Mit den Klimamodellen, die wir heute haben, kann man recht gut berechnen

  • welche Feuchtkugel-Temperatur es
  • in den nächsten Jahrhunderten
  • wo auf der Erde geben wird
  • wenn der Klimawandel so weitergeht und
  • wie viele Menschen - in dann unbewohnbaren Gebieten - betroffen wären.

 

Die Ergebnisse:

  • Eine Erderwärmung um 4 Grad (Ende dieses Jahrhunderts zu erwarten, wenn wir so weitermachen) würde die Temperaturreserve um ¼ reduzieren.[30]
  • Bei 7 Grad Erderwärmung werden erste Gebiete unbewohnbar[31] (spätestens 2175 zu erwarten, wenn wir so weitermachen).
  • 11-12 Grad Erderwärmung würden Gebiete unbewohnbar machen in der heute der überwiegende Teil der Menschheit[32] wohnt.

 

Man kann nun einwenden, dass die Erderwärmung ohnedies nicht 11-12 Grad erreichen wird!

 

Bitte beachten Sie aber Folgendes:

  • In den Grafiken 29.5 und 29.6 ist die rote Linie nur der Durchschnittswert der Modelle. Die helleren Flächen ober- und unterhalb der roten Linie zeigen Temperaturen, die ebenfalls möglich sind – wenn auch nicht so wahrscheinlich.
  • Bis zu einer Feuchtkugel-Temperatur von 35 Grad kann man überleben aber nicht normal leben. Das bedeutet man überlebt, wenn man 1.) im Schatten ist, 2.) von Wind in Sturmstärke umweht wird, 3.) mit Wasser begossen wird, 4.) keine Kleidung trägt und 5.) nicht arbeitet.[33] Das bedeutet die Gebiete, die heute von einem Großteil der Menschheit bewohnt werden (58%), werden nicht erst bei 11-12 Grad Erderwärmung unbewohnbar, sondern ein normales Leben wird vermutlich bereits ab einer Erderwärmung von 9 Grad unmöglich.[34]

 

Meeresspiegel

 

Über das Problem des steigenden Meeresspiegels wird vergleichsweise viel geschrieben aber nicht unbedingt in einer Weise, die den Menschen das Problem klar veranschaulicht. Folgende Aspekte werden zuwenig beachtet:

 

  • Was haben wir zu erwarten, wenn wir so weitermachen wie bisher? Die meisten Medienberichte beschäftigen sich mit den Auswirkungen, wenn wir das 2-Grad-Ziel erreichen! Diese sind zwar bereits bedrohlich (kleine flache Inselstaaten) aber in keinem Verhältnis zu den Auswirkungen, wenn wir so weitermachen wie bisher – und derzeit deutet nichts darauf hin, dass wir den Klimawandel wirksam bekämpfen.
  • Wie sieht die Entwicklung nach 2100 aus? Wir tun schon wieder so, als wenn die Menschen nach 2100 keine Lebensberechtigung hätten!
  • Wie viele Menschen sind betroffen? Dieser Aspekt fehlt am häufigsten. Dabei spielt es eine erhebliche Rolle dass die Menschen auf der Erde nicht gleichmäßig verteilt leben, sondern vergleichsweise viel mehr Menschen an der Küste leben als im Landesinneren.

 

Wir versuchen diese Fragen hier - zumindest teilweise - zu beantworten!

 

Als Basis dient uns ein hervorragender Bericht aus dem Jahr 2015 von Climate Central[35]. Climate Central[36] ist eine 2008 gegründete Organisation bestehend aus Wissenschaftlern und Journalisten, deren Ziel es ist „über die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Auswirkungen des Klimawandels die Öffentlichkeit und die Entscheidungsträger zu informieren“.

 

Die typische Darstellung zum Meeresspiegelanstieg sieht folgendermaßen aus:[37]

Grafik 29.7 - Typische Darstellung des Meeresspiegelanstiegs

Was sehen wir?

 

  • Die Darstellung endet bei 2100!
  • Wenn wir den Temperaturanstieg bei 2 Grad begrenzen, dann steigt der Meeresspiegel gerade einmal um 40 Zentimeter.
  • Im schlimmsten Fall – wenn wir so weitermachen wie bisher – steigt der Meeresspiegel gerade einmal um ca. 52 Zentimeter.
  • Vielleicht verschwinden dann ein paar ganz flache Inseln, aber es soll uns nichts Schlimmeres passieren - warum also die Aufregung?

 

Wenn wir den Zeithorizont bis 2500 erweitern sieht das schon so aus:

Grafik 29.8 - Meeresspiegelanstieg bis 2500

Was sehen wir?

 

  • Beachten Sie, wie klein die Grafik 29.7 wird, (durch die graue Fläche gekennzeichnet) wenn man den Zeithorizont um 400 Jahre erweitert!
  • Der Meeresspiegelanstieg beträgt dann – wenn wir so weitermachen wie bisher – bereits 4 Meter.
  • Wenn wir massiven Klimaschutz betreiben, kommt der Meeresspiegelanstieg bei ca. 80 Zentimetern bereits fast zum Stillstand – ähnlich wie bei der Temperatur nur eben um 400 Jahre später.
  • Vergleichen Sie jetzt bitte mit Grafik 29.5 und 29.6! Der Temperaturanstieg erreicht – wenn wir so weitermachen wie bisher – im Jahr 2300 bei ca. 8 Grad seinen Höhepunkt und bleibt dann für lange Zeit auf diesem Niveau. Beim Meeresspiegelanstieg ist das offensichtlich anders! Selbst im Jahr 2500 zeigt die Kurve in der Grafik 29.8 noch immer steil nach oben – d.h. ein Ende des Meeresspiegelanstiegs ist dann noch immer nicht zu erwarten – obwohl die Temperatur nicht weiter ansteigt.

 

Warum ist das so?

 

Es gibt wesentliche Unterschiede zwischen Temperaturanstieg und Meeresspiegelanstieg. Vereinfacht gesagt weiß man bei der Temperatur weniger genau wie hoch sie steigen wird aber ziemlich genau wann und bis wann. Beim Meeresspiegelanstieg ist das genau umgekehrt. Man weiß ziemlich genau, um wie viel er ansteigen wird, aber weniger genau wann und bis wann. Der Grund liegt in den Ursachen des Meeresspiegelanstiegs:

  • Die geringste Bedeutung hat das Abschmelzen der weltweiten Berggletscher – obwohl dies für uns in Österreich natürlich am Sichtbarsten ist.
  • Die größte Bedeutung hat aber das, woran wir vermutlich am wenigsten denken: Warmes Wasser dehnt sich aus! Da die Ozeane so unendlich viel Wasser haben, verursacht die Ausdehnung des Wassers einen großen Meeresspiegelanstieg. Das Meer hat also gar nicht mehr Wasser – es braucht nur mehr Platz!
  • Große Bedeutung haben das Abschmelzen des Grönlandeises sowie des Eises in der Antarktis (Südpol).[38]
  • Das Abschmelzen des antarktischen Eisschildes dauert Hunderte Jahre. Wir haben oben gesehen, dass die Temperatur – nachdem sie ihren Höchststand erreicht hat – nur sehr langsam fällt. Und weil die Temperatur lange hoch bleibt, setzen sich auch das Abschmelzen der Eisschilde und die Wärmeausdehnung lange fort.

 

Man kann nun viel schwerer abschätzen wie schnell oder langsam die Eisschilde in Grönland und am Südpol abschmelzen und wie lange es dauert, bis sich das Wasser ausdehnt. Man weiß aber ganz genau, dass sie abschmelzen werden und dass sich das Wasser ausdehnen wird!

 

Wenn wir den Zeithorizont über 2500 erweitern und die betroffene Bevölkerung miteinbeziehen – sieht es langfristig so aus:[39]

Grafik 29.9 - Langfristiger Meeresspiegelanstieg und betroffene Bevölkerung

Was sehen wir?

 

  • 8,9 Meter sind nun schon etwas ganz anderes als 40 Zentimeter oder 4 Meter (siehe oben)!
  • Der Meeresspiegelanstieg ist unvermeidlich – auch wenn wir die Erderwärmung bei 4 Grad stoppen – weil das Abschmelzen der Eisschilde über Jahrhunderte weiter andauert.[40]
  • Ca. 630 Millionen Menschen würden ihre Heimat verlieren, weil sie unter dem Meeresspiegel liegen würde! Das sind ca. 9% der Weltbevölkerung. D.h. ca. jeder 11. Erdenbürger müsste seine Heimat verlassen![41]

 

Man kann nun kritisieren, dass diese Aussagen nur auf dem Bericht von Climate Central aufbauen. Andere internationale Forschungen kommen aber zu ähnlichen Ergebnissen:

Weltklimarat: ca. 4 Meter bis 2500 (weniger Meter aber früher)

Wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Bundesregierung: 3,8 Meter bis 2300 bei maximaler Erwärmung von 3 Grad (weniger Meter, viel früher und bei weniger Erwärmung)[42]

Auch ein Blick in die Erdgeschichte bestätigt uns diese Größenordnungen: In der Eem-Zeit war es 2 Grad wärmer als heute der Meeresspiegel aber um ca. 5 Meter höher (weniger Meter aber auch weniger Erwärmung)

 

Wenn wir nicht sofort und entschlossen etwas gegen den Klimawandel unternehmen steuern wir auf eine wahre globale Katastrophe zu – die Frage ist dann nicht mehr OB, sondern nur mehr WANN!

 

Zum Schluss laden wir Sie zu einem Gedankenexperiment ein:

 

  • Sie haben sicher miterlebt, wie die Flüchtlingskrise 2014/2015 Europa seither verändert hat.
  • Das Thema illegale Einwanderung prägt die europäische Tagespolitik seit dieser Zeit.
  • Die Staaten der EU haben es seit damals weder geschafft sich auf eine gerechte Verteilung der Migranten zu einigen noch auf sonst irgendeine Lösung des Problems (Grenzschutz Frontex, Anlandeplattformen, herumirrende Rettungsschiffe, etc.).
  • Bei Wahlen wurden populistische Parteien seither viel stärker.
  • Dass die Briten für einen Brexit gestimmt haben, hängt letztlich auch mit einer Stimmung „wir wollen keine Ausländer mehr“ zusammen.
  • Die Abneigung gegen Ausländer und illegale Einwanderung war auch eine der Hauptgründe, warum Donald Trump die Präsidentschaftswahlen gewonnen hat. Sein „America First“ mit Abschottung gegen das Ausland dominiert seither seine chaotische Politik und spaltet das Land immer mehr.
  • Man hat den Eindruck, als gäbe es in der EU und den USA seit Jahren kein anderes wichtiges Thema mehr als den Kampf gegen illegale Einwanderung!
  • Wie groß ist dieses „riesige“ Problem?
    • von 2014 bis 2018 hat die EU ca. 1,9 Mio.[43] illegale Einwanderer gehabt, bei einer Bevölkerung der EU von ca. 513 Mio.[44]
    • von 2014 bis 2018 haben die USA ca. 2,0 Mio.[45] illegale Einwanderer an der Südgrenze zu Mexiko gehabt, bei einer Bevölkerung der USA von ca. 328 Mio.[46]
  • Uns geht es hier nicht darum das Problem der illegalen Einwanderung zu verleugnen oder zu beurteilen, wie viel illegale Einwanderung „erträglich“ ist!

 

Uns geht es um Folgendes:

 

Versuchen Sie sich einmal vorzustellen, wie eine westliche Welt aussieht, wenn sie nicht mit 3,9 Mio. Flüchtlingen konfrontiert ist, sondern mit mehreren Hundert Millionen!

 

Diese Grafik soll die Dimensionen veranschaulichen, über die wir hier sprechen:

Grafik 29.10 – Vergleich heutige Flüchtlingsbewegungen mit möglichen zukünftigen Flüchtlingsbewegungen ausgelöst durch den Klimawandel

Etliche Soziologen und Politologe gehen bereits davon aus, dass soziale Konflikte und Kriege – ausgelöst durch den Klimawandel – mehr Menschenleben fordern werden als die Klimaveränderung selbst!

 

Bleiben Sie dran – hören Sie nicht auf zu lesen!

 

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

 

© Peter Jöchle 2019

[1] Rahmstorf, S.; Schellnhuber, H.J.: Der Klimawandel; Verlag C.H.Beck Wissen, 8. Auflage 2018. Ein ganz kleines Taschenbuch mit ca. 130 Seiten um ca. 10,- €. Das haben Sie an zwei verregneten Nachmittagen ausgelesen. Schellnhuber, H.J.: Selbstverbrennung – Die fatale Dreiecksbeziehung zwischen Klima, Mensch und Kohlenstoff. Verlag C. Bertelsmann, 3. Auflage 2015. Mit ca. 780 Seiten die „Bibel“ der Klimawissenschaft vom „Papst“ der Klimawissenschaft. Wenn Sie das gelesen haben, brauchen Sie nichts anderes mehr über dieses Thema lesen!

[2] Diese werden Sedimente genannt.

[3] Diese werden Stalaktiten genannt.

[4] Quelle: Wikipedia. Der Bohrkern des Greenland Ice Sheet Projects

[5] Quelle: NOAA – National Oceanic and Atmospheric Administration (USA); Ergebnisse der Analyse des Vostok-Eisbohrkerns. Entnommen aus: Wikimedia Commons: CO2- und Temperaturentwicklung in den letzten 450.000 Jahren; eigene Bearbeitung.

[6] Im Future Aid Artikel 7 - Was ist in den letzten 250 Jahren mit der Welt geschehen - haben wir auf Seite 2 gezeigt, dass im Jahr 1900 die CO2-Konzentration erst 296 ppm betragen hat.

[7] Wikimedia Commons -  Die Temperatur des Planeten Erde; Autor: Glen Fergus; die roten Kennzeichnungen stammen von Future Aid.

[8] Wikipedia - Mensch

[9] Wikipedia - Eem-Warmzeit

[10] Hager, D.: Die letzte Warmzeit in Europa S. 20ff

[11] Hager, D: Die letzte Warmzeit in Europa S. 24ff; Der moderne Mensch war damals noch nicht in Europa angekommen.

[12] Schnsbel, U.: Vorwärts in die Warmzeit

[13] Schnsbel, U.: Vorwärts in die Warmzeit

[14] Zum PETM siehe Wikipedia: Paläozän/Eozän-Tempera­turmaximum

[15] Zur Kreidezeit siehe Spektrum: Klimakapriolen der Kreide­zeit

[16] Meinshausen, ein sehr angesehener Klimawissenschaftler, hat mit 12 anderen Wissenschaftlern die Entwicklung des Klimawandels bis 2300 untersucht. Die Grafiken, die wir hier verwenden, stammt aus seinem wissenschaftlichen Artikel: The RCP greenhouse gas concentrations and their extensions from 1765 to 2300 S. 233. Die Pfeile in den Grafiken sind Ergänzungen durch Future Aid.

[17] Diese Grafik – die schwarzen und roten Pfeile hat Future Aid eingezeichnet – findet sich in ähnlicher Form auch im 5. Bericht des Weltklimarates 2013 in dem die physikalischen Zusammenhänge des Klimawandels erläutert werden. Hier können Sie sich den Bericht herunterladen:  Climate Change 2013: The Physical Science Basis S. 1054

[18] Der 5. Bericht des Weltklimarates widmet das ganze Kapitel 12  der langfristigen Betrachtung des Klimawandels. Es ist beeindruckend, wie viel darüber bereits geforscht wurde. Hier können Sie sich den Bericht herunterladen: Climate Change 2013: The Physical Science Basis S. 1029-1137

[19] Sie werden sich vielleicht fragen, warum die Erderwärmung nicht über die 8 Grad beliebig weiter ansteigt? Ein wesentlicher Grund besteht darin, dass bei höheren Temperaturen mehr Wasser verdunstet und sich daher mehr Wolken bilden. Die Wolken reduzieren die Sonneneinstrahlung und wirken daher der Erwärmung entgegen.

[20] Die Studie finden Sie hier: Long-Term Climate Change and Reversibility (englisch) Sie ist von so hoher Qualität, dass sie natürlich auch im 5. Bericht des Weltklimarates verwendet wurde.

[21] Die Grafik ist aus Long-Term Climate Change and Reversibility; Journal of Climate; Ausgabe 26; S. 5794. Die blaue senkrechte Linie zeigt das Jahr 2100 und wurde von Future Aid eingefügt. Ihnen könnte vielleicht im Vergleich zur vorigen Grafik auffallen, dass die höchste Erwärmung etwas unter 8 Grad liegt. Der Grund liegt einfach darin, dass ein anderer Vergleichswert (Durchschnitt 1986-2005) verwendet wurde als bei der vorigen Grafik (Vergleich zur vorindustriellen Zeit).

[22] Zur Klarstellung: Es wird dann natürlich weiterhin CO2 ausgestoßen aber nicht mehr als von der Natur wieder aufgenommen wird.

[23] Den Forschungsartikel dazu finden Sie hier: Millennial Atmospheric Lifetime of Anthropogenic CO2 (englisch). Sehr lesenswert und leicht zu lesen ist der Zeitungsartikel aus dem Jahr 2007 im Spiegel: Treibhausgase bleiben Jahrtausende in der Luft. Sie sehen daran, wie lange wir das schon wissen!

[24] Herausragend war hier die Arbeit von Sherwood, S. C. und Huber, M: An adaptability limit to climate change due to heat stress (englisch, auf deutsch soviel wie: Grenzen der Anpassung an Hitzestress). Erschienen in PNAS – Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America; 2010, S. 9552-9555.

[25] Siehe Wikipedia: Körpertemperatur

[26] Schellnhuber, H.J.; Selbstverbrennung; 2015; S. 383f

[27] Schellnhuber, H.J.; Selbstverbrennung; 2015; S. 384

[28] Sherwood, S. C. und Huber, M: An adaptability limit to climate change due to heat stress; S. 9552

[29] Sherwood, S. C. und Huber, M: An adaptability limit to climate change due to heat stress; S. 9553

[30] Sherwood, S. C. und Huber, M: An adaptability limit to climate change due to heat stress; S. 9554

[31] Sherwood, S. C. und Huber, M: An adaptability limit to climate change due to heat stress; S. 9554. Ein normales Leben wird dort aber bereits kurz nach 2100 unmöglich – siehe nächste Absätze.

[32] Sherwood, S. C. und Huber, M: An adaptability limit to climate change due to heat stress; S. 9554

[33] Sherwood, S. C. und Huber, M: An adaptability limit to climate change due to heat stress; S. 9554

[34] Und das ist ab 2300 nicht mehr sehr unwahrscheinlich. Beachten Sie auch den Future Aid Artikel 25, S. 7 wonach bereits 2016 mehr als 920.000 Menschen ihre Arbeit verloren haben, weil es zu heiß zum Arbeiten ist – und ohne Arbeit ist ein normales Leben nicht möglich.

[35] Climate Central: Global Mapping Choices Report; November 2015

[36] Mehr über diese hervorragende Organisation erfahren Sie hier: Climate Central

[37] Die Grafiken 29.7 und 29.8 basieren auf den derzeit besten verfügbaren Daten dem 5. Sachstandsbricht des Weltklimarates: Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Die Daten sind dort auf S. 1191 als Tabelle zu finden. Future Aid hat daraus die hier gezeigten Grafiken gemacht.

[38] Einen sehr guten Überblick über den Meeresspiegelanstieg finden Sie in Wikipedia: Meeresspiegelanstieg seit 1850.

[39] Diese Daten stammen aus der Studie von Climate Central -  Global Mapping Choices Report – über die Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs auf die Bevölkerung. Den Text hat Future Aid ins Deutsche übersetzt.

[40] Climate Central hat gar nicht mit dem schlechtesten Szenario gerechnet - wenn wir so weitermachen wie bisher. Ihre Berechnungen gehen bis zu einer Erderwärmung von 4 Grad.

[41] Hier ist zu beachten, dass Climate Central die betroffene Bevölkerung mit der heutigen Bevölkerung berechnet hat. Aus dem Future Aid Artikel 7 wissen wir aber, dass mit einem Anstieg der Weltbevölkerung von 7,3 Mrd. (2015) auf 11,2 Mrd. (2100) gerechnet wird. Entsprechend würde sich auch die betroffene Bevölkerung erhöhen.

[42] Ein sehr guter Bericht darüber was der Klimawandel mit dem Meer macht wurde vom WBGU (Wissenschaftlicher Beirat der Deutschen Bundesregierung zu globalen Umweltveränderungen) 2006 herausgegeben: Die Zukunft der Meere - zu warm, zu hoch, zu sauer

[45] Quelle: United States Border Patrol Da für 2018 noch keine Daten vorliegen haben wir für 2018 den Durchschnitt der Jahre 2014-2017 genommen.

[46] USA-Info: Einwohner der USA