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Good News

Hier finden Sie alle Good News die wir bisher veröffentlicht haben!

Gebäude und Klimawandel - über Chlorophyllglas und Hochhauswälder
September 2019

Dass hoher Fleischkonsum und Vielfliegen klimaschädlich sind, ist mittlerweile schon zum Allgemeinwissen geworden. Aber was ist mit den Häusern, in denen wir wohnen? Das Umweltbundesamts berichtet, dass in Deutschland etwa 35 Prozent des Endenergieverbrauchs und etwa 30 Prozent der CO2-Emissionen durch Gebäude verursacht werden.

 

Allerdings gibt es schon viele Lösungsansätze zu diesem Problem. Eine Idee, um gegen die bestehende Klimaerwärmung anzukämpfen, ist, durch Pflanzen die Temperaturen zu senken und die Luft zu verbessern. Das wahrscheinlich bekannteste Beispiel hierfür ist der “Bosco Verticale” (“Vertikaler Wald”) vom italienischen Architekten Boeri in Mailand.[1] Dieses Hochhaus ist geschmückt mit 800 Bäumen und rund 15.000 weiteren Pflanzen. Mittlerweile ist eine kleine Bewegung der “Urban Forests” auch in anderen Länder, wie zum Beispiel Holland und China, zu finden.

 

Auch in Hamburg gibt es eine Bewegung der Hausbegrünung.[2] Dort gibt es eine Initiative des Umweltamtes, die sogenannte “Hamburger Gründachförderung”. Sie hat sich zum Ziel gesetzt, dass 70% der Neubauten begrünt werden. Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind (z.B. eine Dachfläche von über 20 m²), kann eine Förderung beantragt werden. Die Fördermittel werden durch die hamburgische Investitions- und Förderbank (IFB Hamburg) bewilligt und ausgezahlt. Das Gründach wird also zu einem Teil bezahlt, und rechnet sich zusätzlich langfristig z.B. über reduzierte Niederschlagswassergebühren und eine längere Haltbarkeit der Dachhaut.

 

Während die genannten Ideen kreative Lösungsansätze zur Bekämpfung der bestehenden Folgen des Klimawandels in Städten darstellen, gibt es auch Ansätze, die schadenverursachende Auslöser bekämpfen. Die Treibhausgas produzierenden Häuser sind zu einem Großteil natürlich Wolkenkratzer in Großstädten. New Yorks Bürgermeister de Blasio gab bekannt, dass Glasbauten sogar der größte Verursacher von Treibhausgasemissionen in der Metropole seien, da durch sie viel Energie entweichen kann. Er möchte diesbezüglich nun ein neues Gesetz etablieren. Dieses soll einerseits Nachrüstungen an bestehenden Glasbauten beinhalten, andererseits aber auch den Bau neuer Hochhäuser aus Glasfassaden verbieten.[3]

 

Dabei können Glasfassaden sogar selbst Strom produzieren, wenn man sie nur mit den Farbstoffsolarzellen[4] ausstattet, die sogar effizienter als viele bisherige Solarzellen fungieren. Sie verwenden statt Halbleitermaterial organische Stoffe, wie z.B. Chlorophyll zur Stromproduktion. Dadurch sind sie günstiger herzustellen und können temperaturunabhängig und sogar sonnenabgewandt funktionieren. Zusätzlich unterstützt das Energieglas die Wärmedämmung. Diese Idee könnte ein großer Schritt sein, um dem Klimawandel und den Wetterphänomenen, die in Städten noch ausgeprägter zu spüren sind, entgegenzuwirken.

 

Quellen:
[1] Westfälische Rundschau:
 Mit Hochhauswäldern und Dachgärten gegen den Klimawandel
[2] Stadt Hamburg: Gründach

[3] DW: Wenn Glasfassaden Strom produzieren
[4] Enbausa: Forscher erhöhen Effizienz von Farbstoffsolarzellen

 

© Leandra Wagner 2019

Hunderte von Städten rufen den Klimanotstand aus!
Juli 2019

Los Angeles, London, Basel, Vancouver und nun auch viele Städte in Deutschland. Sie alle haben gemeinsam, dass sie vor kurzem den sogenannte „Klimanotstand“ ausgerufen haben.

 

Begonnen hat es in Deutschland mit Konstanz.[1] Selbst Münster, noch 2018 als nachhaltigste Stadt Deutschlands gekürt, schafft es nicht, die Klimaziele zu erreichen, und ruft den Notstand aus.[2] Doch was bedeutet das eigentlich?

 

Im ersten Schritt setzen die Städte damit natürlich ein Zeichen: Sie erkennen den derzeitig katastrophalen Klimazustand an und verstehen die Notwendigkeit, Maßnahmen dagegen zu ergreifen. Neben einem politischen Aufruf ist der Klimanotstand aber auch eine Erinnerung daran, bei anstehenden Vorhaben oder Entscheidungen deren Auswirkung auf das Klima zu bedenken. So zeigen Politiker, dass sie auf die Forderungen von Umweltbewegungen wie „Fridays for Future“, und die Stimmen der vielen Grün-Wähler bei den Europawahlen, eingehen.

 

Der Klimanotstand soll helfen, die UN-Klimaschutzziele zu erreichen - besonders in Bezug auf die CO2 Reduktionsziele. Außerdem gibt es den Politikern mehr Handlungsfähigkeit, wenn es um das Verhindern von Maßnahmen geht, die den UN-Klimazielen entgegenstehen, wie z.B. Flughafenausbauten oder Autobahnen. Bisher war ein Gegensteuern häufig durch Gesetze und Regelungen erschwert.

 

Die Bezeichnung „Klimanotstand“ wurde durch Adrian Whitehead, einen australischen Biologen, geprägt.[3] Viele Politiker kritisieren den Begriff, da er zu drastisch sei. Doch genau diese Reaktion zeigt, dass ein solches Wort notwendig ist, um auch die Politiker und Regierungen zu erreichen, welche die Notwendigkeit zum schnellen Handeln immer noch nicht begriffen haben.

 

Dass tatsächlich ein Klimanotstand der Erde besteht, lässt sich wissenschaftlich belegen. Die sogenannte „Keeling Kurve“ zeigt den mittleren globalen CO2 Verlauf und stellt damit die menschengemachte globale Erwärmung quantitativ dar.[4] Am 11. Mai dieses Jahres wurde seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahre 1958 in der Kurve der globale Höchststand von 415,26 CO2-Teilchen pro Million Teilchen Luft erfasst.

 

Dass bisher bereits hunderte Mal der Klimanotstand ausgerufen wurde, zeigt den Erfolg der derzeitigen Klimabewegung. Es zeigt, dass jeder Einzelne - und im Zusammenschluss Einzelner zu einer Bewegung - die Politik zur Erkenntnis, und hoffentlich auch zur Aktion bewegen kann.

 

Quellen:

[1] Zeit Online: Konstanz ruft den Klimanotstand aus

[2] WDR: Klimanotstand: Was bedeutet das?
[3] Klimanotstand

[4] Süddeutsche Zeitung: Eine Kurve verändert die Welt

 

Karte (und Statistiken) der teilnehmenden Städte:
Auf dieser Website wird ständig aktualisiert, welche lokalen Regierungen weltweit bereits den Klimanotstand ausgerufen haben (derzeit bereits 740).

The Climate Mobilization

 

© Leandra Wagner 2019

Norwegen: Das Vorbild der Elektroauto-Wende 

Mai 2019

Quelle: Jannis Lucas

Im März 2019 erreichte in Norwegen der Anteil der E-Autos an den Neuzulassungen mit 57 Prozent [1] einen neuen Rekord.

 

Norwegen ist damit weltweiter Vorreiter bei Elektroautos. Das Land plant, von 2025 an keine neuen Autos mit Verbrennungsmotor mehr auf die Straßen zu lassen. Um dieses Ziel umzusetzen, wurden von der Regierung etliche Maßnahmen ergriffen. Zum Beispiel dürfen Elektroautos, sofern zwei weitere Leute im Auto sitzen, Busspuren benutzen - selbst in der Rushhour. Zusätzlich sind Parken und Strom für sie umsonst. Auch finanziell profitieren die E-Auto Fahrer. Sie zahlen keine Mehrwert- und weniger Kfz-Steuer. Durch die großen finanziellen Vorteile kostet ein E-Golf in Norwegen umgerechnet 27.000 Euro, wohingegen der Benzin-Golf 32.000 Euro kostet.

 

Der EV Readiness Index[3] berechnet, wie bereit Länder für die Elektroauto-Wende sind. Neben den staatlichen Anreizen bewertet dieser die Ladestation-Infrastruktur und den Elektrofahrzeug-Markt in den einzelnen Ländern. Norwegen ist dabei führend, die Niederlande sind an zweiter und Schweden an dritter Stelle. Dahinter folgen Österreich, Finnland und Deutschland. Besonders die staatliche Förderung der Elektroautos ist in Deutschland und Österreich bereits gut. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind aber beträchtlich: In Norwegen kommen auf 1.000 Einwohner bereits 9,8 E-Autos, in Österreich nur 0,7 und in Deutschland nur 0,6. Waren bei den Neuzulassungen 2018 in Norwegen bereits 53% E-Autos, so waren dies in Österreich und Deutschland lediglich 2%!

 

Um ein ganzheitliches Bild dieses Fortschrittes in Norwegen zu vermitteln, sollen nun auch ein paar kritische Punkte des E-Auto-Booms beleuchtet werden.

  • Dort stößt nun der Staat an seine finanziellen Grenzen. Bisher wurden mehrere hundert Millionen Euro investiert, sodass nun die Kfz Steuer wieder verlangt wird - erst zur Hälfte, dann vollständig[4].
  • In Oslo gibt es bereits 80.000 E-Autos aber nur 1.300 Ladestationen. Die Gemeinden kommen mit dem Ausbau von Ladestationen kaum nach.
  • Die vielen E-Autos blockieren zunehmend die Busspuren[4].
  • Die Autoindustrie – Norwegen hat keine eigene Produktion – hat den E-Boom verschlafen. In Norwegen wartet man bereits bis zu 2 Jahre auf sein E-Auto[5].

Und eines darf man nicht vergessen: E-Autos sind nur dann umweltfreundlich, wenn auch die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien kommt. In Norwegen ist das gesichert, weil 95% des Stroms aus Wasserkraft gewonnen werden aber in Staaten, die noch viel Strom mit Kohle/Öl/Gas produzieren, ist dies anders. Man erkennt daran, wie wichtig die Umstellung auf erneuerbare Energien beim Klimaschutz ist. Elektroautos sind also kein Allheilmittel. Für einen umweltfreundlichen Straßenverkehr braucht es zusätzlich mehr Radfahrer, öffentliche Verkehrsmittel und kürzere Reisestrecken. Da aber zurzeit noch etwa 80% der Wege im Straßenverkehr mit dem Auto zurückgelegt werden, sind E-Autos ein enormer Beitrag zu einem klimafreundlicheren Transport.

 

Was uns daran besonders gefällt:

  • Am Beispiel von Norwegen zeigt sich, dass der Wechsel zu einem umweltschonenderen System möglich ist.
  • Norwegen ist ein gutes Beispiel dafür, wie die Politik große Veränderungen gegen die Klimakatastrophe bewirken kann. Klare gesetzliche Vorgaben, Anreize durch besondere Rechte (Nutzen der Busspur, gratis Parken, etc.) und besonders die finanzielle Unterstützung des Staates haben Tausende von Menschen in Norwegen zum Wechsel zu den klimafreundlicheren E-Autos bewegt.
  • Es ist dringend notwendig. dass sich weitere Staaten ein Beispiel am Vorgehen Norwegens nehmen.

 

Links zu den Artikeln die wir verwendet haben:

 

[1] ORF: Neuer Rekord bei E-Auto-Zulassungen in Norwegen

[2] Spiegel Online: Elektroautovereinigung rät von Elektroautos ab

[3] LeasePlan: EV Readiness Index 2019

[4] Tagesschau: Vom Erfolg fast überrollt 

[5] Heise: Zwei Jahre aufs Elektroauto warten? Norwegen kritisiert Autoindustrie

 

© Leandra Wagner 2019

Divestment – Wenn Unternehmen der Kohleindustrie den Geldhahn abdrehen

April 2019

Quelle: Dominic Vanyi

Uniqa drängt Kohle aus ihrem Portfolio!

 

Die österreichische Versicherung Uniqa, setzt ein Zeichen gegen Kohle! Sie entschied sich kürzlich zum Divestment aus der Kohleindustrie. Uniqa geht noch einen Schritt weiter und möchte zusätzlich zukünftig auch keine neuen Kohlekraftwerke und -minen mehr versichern. Greenpeace rief daraufhin öffentlich dazu auf, dass weitere Versicherungsfirmen sich daran ein Beispiel nehmen sollten! Da Uniqa in 14 – hauptsächlich osteuropäischen - Ländern tätig ist, kann das schon Wirkung zeigen.

 

In einfachen Worten bedeutet „Divestment“ zunächst das Gegenteil von Investment (Geld anlegen). Der Begriff bezieht sich aber vor allem auf größere Institutionen, die bewusst nicht mehr in Unternehmen der fossilen (=Kohle, Öl, Gas) Energiegewinnung investieren. Das bedeutet, dass sie sowohl bestehende Investitionen verkaufen als auch neue Investitionen in fossile Energie ausgeschlossen werden. Stattdessen kann dann in ökologisch unbedenkliche Unternehmen investiert werden.

 

Wer kann Divestment betreiben? Am wirkungsvollsten ist es, wenn Institutionen die sehr viel Geld anlegen (Banken, Versicherungen), aus fossilen Investitionen aussteigen. Wenn dies Staaten tun ist dies ebenfalls sehr wirkungsvoll – Norwegen eines der reichsten Länder der Erde betreibt Divestment. Aber jeder von uns der mit Aktien oder Fonds spart, kann einen Beitrag leisten. Es werden ständig mehr Fonds angeboten, die nur in „nachhaltige“ Unternehmen investieren. Fragen Sie das nächste Mal Ihren Bankberater nach „Grünen Investments“.

 

Die Idee dahinter: Wenn die Zerstörung der Erde durch fossile Energien falsch ist, dann ist es auch falsch, von fossiler Energie zu profitieren.

 

Die Wirkungen von Divestment:

  • Den fossilen Energiekonzernen wird Kapital entzogen und sie kommen schwerer an neues Kapital.
  • Die moralische Verpflichtung, dem Klimawandel entgegenzuwirken, wird dadurch ins öffentliche Bewusstsein gerufen.
  • Durch das Bekanntmachen von anerkannten Institutionen, die Divestment betreiben, könnte es so zu einem sozialen Druck und einer damit einhergehenden Kettenreaktion kommen.
  • Divestment zeigt weltweit bereits Wirkung, indem sich immer mehr Institutionen aus fossilen Investitionen zurückziehen.

Die Bewegung begann im Jahre 2010 im Swarthmore College im US-Staat Pennsylvania. Im Jahre 2012 erschien das Thema vermehrt in der Presse. So bekam auch der Milliardär Tom Steyer davon zu hören, betrieb selbst Divestment, investierte in Wahlkampagnen gegen klimaskeptische Republikaner und nahm Einfluss bei der Entscheidung der Stanford University, ebenfalls Divestment zu betreiben.

 

Seitdem haben sich weltweit Unis - und nun auch die ersten Unis in Deutschland - dazu entschieden, auf Investitionen in fossile Energie zu verzichten. In Deutschland haben beispielsweise an der Uni Göttingen Studenten die Universität von Divestment überzeugen können. Das Resultat: 191 Millionen Euro, für Investitionen in Öl, Kohle und Gas wurden verkauft. Die Studenten waren Teil der Fossil Free Bewegung, die weltweit wächst. „Fossil Free“ fordert Institutionen dazu auf, öffentlich und verbindlich Divestment zu betreiben. Auf ihrer Internetseite findet man unter anderem auch eine Liste der Institutionen, die Divestment betreiben.

 

Das Divestment soll sich dabei auf alle Unternehmen beziehen, die mit der Produktion, dem Abbau, der Förderung, der Stromgewinnung aus oder dem Transport von fossilen Energieträgern zu tun haben. Um zu wissen welche das sind, hat „Fossil Free“ zwei Informationsquellen bereitgestellt: Einerseits durch eine Liste der Top 200 Gas-, Öl- und Kohleunternehmen und andererseits durch die „Coal Exit List“. Die „Coal Exit List“ ist eine online Datenplattform, wo Informationen zu den Kohleaktivitäten bestimmter Unternehmen einfach durch einen Suchfilter zu finden sind. Zudem gibt es auf der Seite von „Fossil Free Deutschland“ eine Vorlage um Institutionen aufzufordern, Divestment zu betreiben.

 

Was uns daran besonders gefällt:

  • Während es bereits häufig Demonstrationen gegen den Klimawandel gibt, kam es bisher selten vor, dass große Wirtschaftsunternehmen ein öffentliches Interesse am ökologischen Wandel zeigten.
  • Dabei haben grade diese viel Geld und häufig eine größere gesellschaftliche und politische Reichweite als einzelne Personen. Grade der entstehende politische Druck birgt großes Potenzial für Veränderung.
  • Wenn sich Unternehmen öffentlich zu Divestment bekennen, kann Divestment zukünftig zur Norm werden. Unternehmen, die dies nicht tun, könnten in einem schlechten Licht dastehen und Kunden verlieren.
  • Zusätzlich kann jeder Einzelne sich dafür einsetzen, dass Unternehmen mit Divestment beginnen und dass dadurch der Druck steigt. Dadurch können vergleichsweise schnell große Veränderungen bewirkt werden.

 

Links zum Good News Artikel:

 

Website von Fossil Free Deutschland: Fossil Free

Global Coal Exit List
Zeit Campus: Mit Divestment erreicht man auch die Nicht-Ökos
Standard: Uniqa drängt Kohle aus ihrem Portfolio
Eine Petition für die eigene Uni machen: Fossil Fuel Divestment: Colleges & Universities

 

© Leandra Wagner 2019

Das “Aufwachen” der Jungen Generation

Februar 2019

Quelle: Fridays For Future Austria

Zum ersten Mal tauchte Greta Thunberg´s Name am 20. August 2018 in den Medien auf. Mit einem Plakat mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ (Schulstreik für das Klima) setzte sie ein Zeichen vor dem schwedischen Reichstag in Stockholm. Ein Auslöser für ihren Protest war der Hitzesommer 2018, mit kaum Regen und viel Dürre auf der Nordhalbkugel. Damals schwänzte sie 3 Wochen lang die Schule und demonstrierte. Seitdem ruft sie weiterhin jeden Freitag zum Schulstreik auf – und dies mit Erfolg. Ihr Ziel ist es, diesen Protest weiterzuführen, bis Schweden das Übereinkommen von Paris einhält.

 

Die Auftritte von Greta bei der Weltklimakonferenz in Katowice und beim Weltwirtschaftsforum in Davos haben weltweit große Beachtung gefunden:

 

Gretas Vortrag bei der Weltklimakonferenz in Katowice

Gretas Vortrag beim World Economic Forum in Davos

 

Schon lange ist Greta nicht mehr allein. Ganz im Gegenteil, ihr Verhalten hat eine internationale Bewegung ins Leben gerufen. Unter dem Appell „Fridays for Future” streiken wöchentlich SchülerInnen, StudentInnen und Auszubildende in mehr als 260 Orten weltweit, von Schweden bis Australien.

 

„Fridays for Future” ist eine SchülerInnen- und StudentInnen- initiative um Gretas Vorbild nachzueifern. Es gibt mittlerweile zahlreiche Regionalgruppen, die jeden Freitag zum Protestieren auf die Straßen gehen. Der Zusammenschluss aller „Fridays for Future” Gruppen plant nun als nächsten Schritt eine Vernetzung mit anderen Klimainitiativen. Sie rufen zum Earth Strike am 27. September 2019 auf, der bisher weltweit größten geplanten Klimaprotest-Aktion.

 

Am 21.12.2018 fand die erste Fridays For Future Demo in Österreich statt!

Ein Video über die ersten Demos in Wien

 

Hier finden Sie die Websites für Österreich und Deutschland:

Fridays For Future Austria

Fridays For Future Deutschland

 

Was uns daran besonders gefällt:

  • Die heutige Jugend wurde lange als politisch desinteressiert bezeichnet. Dies ist offensichtlich nicht richtig. Der Klimawandel hat die Jugend veranlasst, ihre Stimme zu erheben.
  • Wir können die Politik durch Wahlen verändern. Dazu haben wir aber nur selten die Gelegenheit. Auch zwischen Wahlen können die Bürger Druck auf die Politik ausüben, indem sie ihr Demonstrationsrecht wahrnehmen.
  • Greta ist eine ideale Identifikationsfigur. Sie ist keine Politikerin und war auch nicht prominent, sondern ist ein ganz einfaches Mädchen. Greta zeigt vielen Jugendlichen dass sie sehr wohl etwas bewirken können, wenn sie nur ihre Stimme erheben.
  • Die Proteste der Jungen lösen aber auch bei vielen ihrer Eltern Schuldgefühle aus – und das ist gut so. Durch Fridays For Future beginnen auch viele Erwachsene sich mit dem Thema Klimaschutz auseinanderzusetzen.

 

Links zum Good News Artikel:


Spiegel Online: Gretas Aufstand

DW: Klimaproteste: Deutschlands neue grüne Jugend

Wikipedia: Fridays For Future

Fridays For Future International

Earth Strike

Big Solar: Weltgrößte Solarthermie-Anlage (Warmwasser) entsteht in Österreich!

Dezember 2018

© Arcon-Sunmark GmbH
  • Big Solar ist der Name des geplanten Solarenergiespeichers. Die Sonnenkollektoren bedecken eine Fläche von der Größe von 77 Fußballfeldern. Der unterirdische Warmwasserspeicher hat ein Volumen von 990.000m3. Dies entspricht dem Wasservolumen von ca. 400 olympischen Schwimmbecken.
  • Damit wäre Big Solar die weltweit größte Solarthermieanlage.
  • Der Baubeginn in der Nähe von Graz soll 2019 erfolgen, die Inbetriebnahme 2021.
  • Mithilfe von Big Solar sollen ca. 15% des jährlichen Fernwärmeverbrauchs der Stadt Graz gedeckt werden.   
  • Dies würde die derzeit weltgrößte Solarthermieanlage in Dänemark in den Schatten stellen!

Obwohl Solarenergie heutzutage ein gängiger Begriff im Zusammenhang mit Umweltschonung und erneuerbarer Energie ist, fällt dessen Fernwärmeanteil in Österreich gering aus. Dies soll nun durch die Stadt Graz in Zusammen-arbeit mit dem steirischen Solartechnikunternehmen SOLID geändert werden. Nach dem dänischen Beispiel in Silkeborg, dessen Solarthermie Kraftwerk das derzeit weltweit größte ist, wurde das Konzept Big Solar entwickelt. Acron Sunmark, Experte von solarthermischen Großanlagen und Entwickler des dänischen Vorreitermodels, arbeitet nun mit der Stadt Graz an dem Projekt von Big Solar, dessen Größe die Anlage in Silkeborg übertreffen soll. Das Ziel hierbei ist die Deckung von 15- 20 % des jährlichen Fernwärmeenergie-verbrauchs der Stadt Graz. Mit einem Budget von 100 Millionen Euro sollen im Süden von Graz Kollektoren in einem Ausmaß von 220.000 m² und ein unterirdischer Wasserspeicher in der Größe von 990.000 m³ errichtet werden. Die Kollektoren erhitzen dabei tagsüber das Wasser, das im Wasserspeicher gesammelt wird und in die Grazer Fernwärmeleitungen gespeist wird. Solch große Visionen gründen auf einem Konzept, welches schon im Jahr 2015 erstellt wurde. Im selben Jahr wurde auch mithilfe einer Machbarkeitsstudie von Energie Steiermark in Zusammenarbeit mit der Firma SOLID und der Grazer Energieagentur, die Wirtschaftlichkeit des großen Bauprojekts geprüft. Somit konnten vor den Bauarbeiten die wirtschaftlichen, technischen und räumlichen Aspekte analysiert werden. Die Bauarbeiten sollen Anfang 2019 beginnen und 2021 abgeschlossen sein.

 

Kann Big Solar auch in Monaten mit geringen Sonnenzeiten (Winter) funktionieren? Ja! Big Solar speichert im Warmwasserspeicher die Sonnenenergie bis in die Wintermonate, sodass 95% der in den Sommer-monaten gesammelten Energie auch in den kalten Wintertagen verwendet werden kann.

 

Was uns daran besonders gefällt:

  • Bei Sonnenenergie denken wir heute hauptsächlich an Stromerzeugung (Fotovoltaik) – das große Potenzial von Wärmeerzeugung bleibt weitgehend unbeachtet.
  • Das große Problem von Strom ist, dass er schwer gespeichert werden kann. Big Solar speichert nicht Strom, sondern Wärme. Es ist beeindruckend, dass dies auch über Monate hinweg mit nur geringen Verlusten möglich ist.
  • Big Solar ist kein Pilotprojekt, sondern ein Großprojekt. Man sieht daran, dass alternative Energien wirtschaftlich konkurrenzfähig sind.
  • Diese Energiegewinnung für Städte sollte viel mehr genutzt werden. Derzeit arbeitet SOLID bereits an eine Machbarkeitsstudie für die Stadt Feldbach in der Steiermark.
  • Man sieht an Big Solar, dass es etliche Unternehmen in Österreich gibt, die weltweit führend im Know How für erneuerbare Energie sind.

Links zum Good-News-Artikel:

Erneuerbare Energie: BIG Solar Graz: 500.000 m² Solarkollektoren für 20 % Solaranteil bei Grazer Fernwärme

SOLID: Big Solar Graz erreicht die nächsten Meilensteine

Kleine Zeitung: Riesen-Solarspeicher entsteht südlich des Grazer Flughafens

Die Presse: Steiermark baut mit Dänen weltgrößte Solarthermie-Anlage

Die Zivilgesellschaft wacht auf! 

Oktober 2018

Quelle: Rise for Climate
  • Am 8. September 2018 haben unter dem Motto „Rise for Climate“ in 95 Ländern der Erde mehr als 250.000 Menschen für den Klimaschutz demonstriert.
  • Allein in Paris sind mehrere zehntausend Menschen auf die Straße gegangen.
  • Mehrere Hundert Organisationen haben diese Aktion unterstützt.
  • Organisiert wurde diese Aktion von der Organisation 350. Diese Organisation kämpft seit 2008 in 188 Ländern für mehr Klimaschutz
  • Dies ist insofern bemerkenswert, als nach langer Zeit wieder einmal eine weltweite Aktion gesetzt wurde um auf den Klimawandel hinzuweisen und die Politik aufgefordert wurde endlich zu handeln.
  • Mit einer ungewöhnlichen Aktion haben 700 französische Wissenschaftler die Weltgemeinschaft auf die drohende Klimakatastrophe aufmerksam gemacht.
  •  In einem gemeinsamen Appell, der auf der Titelseite der Tageszeitung "Libération" veröffentlicht wurde, fordern sie die Regierungen zu schnellem Handeln auf.
  • Was uns daran gefällt ist dass nun mehr und mehr auch Wissenschaftler klar Stellung beziehen und die Probleme beim Namen nennen.
  • Am 6. Oktober 2018 demonstrierten bis zu 50.000 Menschen für den Erhalt des Hambacher Forstes der für einen Braunkohleabbau gerodet werden sollte.
  • Ein Gericht hat vorerst die Rodungen gestoppt weil – unter anderem – der Energiekonzern RWE nicht glaubhaft argumentieren konnte, dass die Energieversorgung ohne Rodung gefährdet wäre.
  • Es gibt zwei Wege die Politik dazu zu bringen mehr für den Klimaschutz zu tun: 1.) Bei Wahlen Parteien zu wählen die eindeutig für Klimaschutz eintreten. Aber Wahlen gibt es selten! 2.) Durch friedliche Proteste zu zeigen dass Klimaschutz der Zivilgesellschaft ein Anliegen ist. Das können wir immer!

Video über Rise for Climate: https://youtu.be/9ruDy91RIrI

 

Links zum Good-News-Artikel:

Rise for Climate: https://riseforclimate.org/

350.org: https://350.org/de/

DW: Französische Wissenschaftler rufen SOS

Kurier: 50.000 bei Großdemo für Hambacher Forst

In Shnenzhefahren alle 16.000 Busse elektrisch!

September 2018

© BYD
  • Shenzhen ist mit 12,5 Mio. Einwohnern eine chinesische Megametropole.
  • In nur 3 Jahren hat Shenzhen die gesamte Busflotte von mehr als 16.000 Bussen von Diesel- auf Elektroantrieb umgestellt.
  • Ein Bus kostet ca. 380.000,- €. Das sind ca. 100.000,- € mehr als ein vergleichbarer Dieselbus. Aber der benötigte Strom ist pro Bus jährlich um ca. 20.000,- € billiger als Diesel. D.h. die höheren Anschaffungskosten haben sich in nur 5 Jahren amortisiert.
  • Damit die Umstellung schnell geht hat der Staat und die Stadt jeden Bus mit 120.000,- € gefördert.
  • Nun aber das wichtigste: Die E-Busse sparen pro Jahr ca. 1,35 Millionen  Tonnen CO2. Damit Sie ein Gefühl dafür bekommen wie viel das ist: Die 1,35 Mil. t CO2 sind so viel wie 187.500 Österreicher pro Jahr an CO2 emittieren.(7,2 t CO2-Emissionen pro Kopf in Österreich 2015 - Quelle: IEA - Internationale Energie Agentur).
  • Der Hauptgrund für den Erfolg ist die vom Hersteller BYD selbst entwickelte  Lithium-Eisenphosphat-Batterie. Diese recyclingfähige Hochenergiebatterie gilt als sicher (kein thermisches Durchgehen), feuerfest, umweltfreundlich (keine Schwermetalle oder toxischen Elektrolyte) und ist vollständig recycelbar.
  • Jeder spricht über Tesla – kaum jemand weiß dass der Hersteller der Shenzhen-Busse – die Firma BYD – bereits seit 2016 der weltgrößte Hersteller von Elektrofahrzeugen ist!
  • Bis 2020 sollen alle 17.000 Taxis der Stadt vollständig auf Elektroantrieb umgestellt werden. BYD baut neben E-Bussen auch E-Autos.
  • In London sind bereits die ersten E-Doppeldeckerbusse von BYD unterwegs.
  • Zum Vergleich: Von den 1.400 Bussen in Berlin sind gerade einmal 4 elektrisch unterwegs. Wien erneuert seinen Busflotte bis 2019: Von den 206 neuen Bussen werden gerade einmal 7 elektrisch betrieben!

 

Video zu den Shenzhen-E-Bussen: Shenzhen - Batterie statt Diesel

 

Artikel über die Shenzhen-E-Busse:

Artikel über die Erneuerung der Wiener Busflotte: